Es bedarf einiges an Handarbeit und Fachwissen um einen verkaufsfähigen Weihnachtsbaum zu produzieren.
Mit dem Hohlspaten oder der Wiederhopfhaue wird die vierjährige Tanne, in die Weihnachtsbaumkultur gepflanzt. Hier benötigt ein 2 m großer Baum ca. 9 bis 10 Jahre, um als marktgerechter Weihnachtsbaum geerntet werden zu können. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich 100 Stunden und besteht größtenteils aus Handarbeit.
In den ersten Jahren wachsen die Bäume eher langsam. Neben dem jährlichen drei- bis viermaligen Ausmähen der kleinen Tannenbaumbäume, finden ganzjährlich eine Vielzahl weiterer Arbeiten statt. Ab dem 6. Jahr beginnen die Arbeiten zur Terminalverkürzung und zum Formschnitt. Um das Spitzenwachstum zu verlangsamen und damit die Abstände zwischen den Astreihen gleichmäßig zu halten, wird mit einer Spezialzange der Saftstrom gehemmt. Der Wuchs des Terminaltriebes wird auf diese Weise mechanisch gebremst.
Durch manuelles Herauszwicken der äußersten Triebe wird der Wuchs der Seitentriebe reguliert, wodurch eine regelmäßige Rundung des Baumes und schmalere Baumformen erzielt werden. Diese Arbeiten werden Formschnitt genannt. Die Triebverkürzung ist eine qualitätsfördernde Maßnahme zur Erzielung formschöner Bäume und verlängert die Produktionszeit und das Produktionsrisiko um ein ganzes Jahr.
Damit Vögel sich nicht auf die wertvolle Spitze eines Baumes setzen und sie abbrechen, werden als Sitzmöglichkeit für die Vögel per Hand an die Spitze Stäbe angeklemmt. Vögel landen zumeist auf dem sogenannten Terminaltrieb, der Spitze eines Baumes. Ein junger, noch nicht verholzter Terminaltrieb bricht sehr leicht. Mit abgebrochener Spitze sind Weihnachtsbäume minderwertig.